02/01/2012

Denken ist angesagt, aber auch relativ

Es ist aber vor allem die Frage zu beantworten, 
was ist relevanter und was ist authentischer und was ist effizienter.

Gescheitheit, gescheit sein, gebildet sein, ist relativ

Eine Betrachtung unter dem Aspekt des „Was“ oder des „Wie“.
Ist eine Aussage, ein Gedanke oder eine Abhandlung also nur dann richtig und gescheit, wenn ich in unzähligen Fußnoten nachzeichne und belege, dass dieser oder jener Gedanke von X im Buch Y, Kapitel Z, abgehandelt wurde und ich damit nur recht haben kann, denn wenn X das gesagt hat, bin ich ja nicht nur belesen, sondern weil ich ihn, den berühmten X, so locker zitieren kann und dies auch in einen deutschen Satz einbauen kann, nach Meinung, zunächst einmal der anderen, oder auch von kritischen Neidern und Wissenschaftern wie auch wissenschaftlichen Populisten und Eiferern, in jedem Falle relativ gescheit, zwar nicht so wie sie, aber doch. Denn, wenn ich X zitiere, kann man mir nichts anhaben und tut sich schwer, zumindest diese spezielle Aussage zu widerlegen.
Nun gehen Sie einmal davon aus, sie sagen etwas, gegen Kernaussagen von Kant, Hegel, Nitsche, Plato etc., dann blamieren Sie sich ja sofort selbst. Also ist unser Fußnotensystem ein sicheres Bollwerk in zweierlei Hinsicht. Einmal, das Gesagte, respektive Geschriebene, ist unwiderlegbar und zum Anderen, ich habe ein Schutzschild des Wissenden aufgebaut, das schier undurchdringlich ist, denn ich gebe nicht wieder was ich denke, da ich eigentlich nur Geborgtes in eine Matrix einbaue und damit unantastbar bin. Belesen, eloquent, also gescheit, mit einem relativen Talent zu formulieren, hilft mir auch eine nicht unwesentliche Eloquenz diesen Eindruck zu erwecken.
Wie würde es denn aussehen, wenn man als unbeschriebenes Blatt einen Gedanken ohne Zitate in Bezugnahme auf Herrn X oder Y entwickelt, keine Fußnoten benützt, sondern wiedergibt wie man denkt, dann betritt man mitunter Neuland, macht neue Türen auf, und ist wahrscheinlich nicht konform und möglicherweise unbequem.
In jedem Fall wird aber in Frage gestellt, ob man gescheit ist.
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Ist es aber nicht eben von Relevanz, aus mehr oder weniger vielen Büchern, Erlebtem, Gelehrtem und Erfahrungen unter Einbeziehung der sich ständig verändernden Rahmenbedingungen, der sich verändernden politischen, wirtschaftlichen und auch sozialen Gegebenheiten, jetzt nicht nachzusagen, was jemand irgendwann zu einem Thema, einer Situation gesagt oder gedacht hat, sondern sich zu überlegen, wie man selbst das Gelesene, Gelernte und Erfahrene koordiniert und daraus eine notwendige neue Betrachtung der multifaktoriellen Einflüsse ableitet?
Ist es nicht die Frage, die sich hier auftut, wie ich etwas interpretiere und nicht was ich nachbete?
Also ist es doch von relativ hoher Bedeutung, zwischen dem Wie und Was, ich denke, vorausgesetzt, ich bin nicht schon so verblödet und Orwelsch- bzw. Huxley-mäßig ferngesteuert und kann überhaupt noch denken.
Was ich also aus dem Gelesenen, Gelernten, Erfahrenen, Erlebten und Erlittenen ableite und interpretiere, zeigt das Wie auf und das ist relevant.




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